Für Terroranschlag in Woronesch: Georgien beschlagnahmt Ladung mit Sprengstoff aus Odessa
Eine Ladung mit sechs Sprengsätzen, die von der Ukraine nach Woronesch unterwegs war, wurde in Georgien festgehalten, teilte der georgische Staatssicherheitsdienst mit. Die Behörde präzisierte:
"Am 19. Januar dieses Jahres wurden die besagten Sprengkörper und Stoffe in einem Kleinbus, der einem ukrainischen Staatsbürger gehört, aus der Stadt Odessa (Ukraine) über Rumänien, Bulgarien und die Türkei nach Georgien über den Kontrollpunkt Sarpi eingeführt. Die Ladung hätte über den Kontrollpunkt Dariali nach Russland, genauer gesagt in die Stadt Woronesch, ausgeführt werden sollen."
Nach Angaben des Staatssicherheitsdienstes beschlagnahmten Mitarbeiter des Antiterrorzentrums bei der Durchsuchung des Fahrzeugs zwei Batterien für das Elektroauto, in denen sie sechs spezielle Sprengsätze fanden.
Die Bomben enthielten C4-Plastiksprengstoff in Militärqualität, der durch einen elektrischen Zünder und einen speziellen Zeitzünder aktiviert werden kann, so die Behörde. Das Gesamtgewicht des Sprengstoffs betrug bis zu 14 Kilogramm.
Nach Angaben des Sicherheitsdienstes waren sieben georgische, drei ukrainische und zwei armenische Staatsangehörige an der Einfuhr und dem Transport der Bomben durch das Land beteiligt. Ein Sprecher des Staatssicherheitsdienstes fügte hinzu:
"Der erwähnte Prozess wurde von Andrei Scharaschidse organisiert, einem ukrainischen Staatsbürger, der gebürtig aus der [georgischen] Stadt Batumi stammt und im Jahr 2020 als Mitglied der Partei 'Diener des Volkes' für das Amt des Abgeordneten des Kiewer Bezirks in der lokalen Rada des Gebiets Odessa kandidierte."
Wie die Behörde feststellte, überwachte Scharaschidse aktiv die Bewegung der Bomben.
Laut dem Sonderdienst gibt diese Situation Anlass zu der Vermutung, dass die Nutzung georgischen Territoriums und die weit verbreitete Beteiligung georgischer Bürger an der Straftat "dazu gedient haben könnte, die Meinung zu erwecken, dass Georgien für terroristische Handlungen verantwortlich gemacht wird". Die Behörde gab an, dass sie nun nach dem Strafrechtsartikel über den illegalen Erwerb und die Lagerung von Sprengstoffen und Sprengvorrichtungen ermittelt, der eine Freiheitsstrafe von drei bis sechs Jahren vorsieht. Der Fall kann jedoch in den Artikel über die Vorbereitung eines terroristischen Akts umklassifiziert werden, der mit zehn bis 15 Jahren Haft geahndet wird.
Im Jahr 2022 hatten ukrainische Sicherheitsdienste eine ähnliche Route genutzt, um Sprengstoff nach Russland zu schmuggeln, der für den Terroranschlag auf der Krim-Brücke verwendet wurde. Der Sprengstoff war in Rollen aus Bau-Polyethylenfolie verpackt und auf 22 Paletten platziert, das Gesamtgewicht der Ladung betrug den Unterlagen zufolge 22.770 Kilogramm.
Der Sprengstoff wurde vom Hafen Odessa in die bulgarische Stadt Russe und dann in die georgische Stadt Poti verschickt. Von dort wurde die Ladung nach Jerewan geliefert, wo sie nach den Regeln der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) abgefertigt wurde, wobei einige Dokumente ersetzt wurden. Anschließend wurde ein armenisches Unternehmen anstelle eines ukrainischen Unternehmens zum Versender der Ladung. Der Sprengstoff überquerte dann die russische Grenze am Kontrollpunkt Werchni Lars in einem in Georgien zugelassenen Auto.
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