Gazprom: EU kauft russisches Gas trotz aller Erklärungen
Alexei Miller, der Chef des russischen Erdgasförderunternehmens Gazprom, hat am Samstag erklärt, dass die Mehrheit der EU-Länder den Kauf von russischem Gas fortsetze. Im Gespräch mit einem Journalisten der staatlichen Mediengesellschaft WGTRK betonte Miller, dass auch die Länder, die zuvor öffentlich über die Abkehr von Lieferungen aus Russland gesprochen hätten, weiter mit dem Energierohstoff versorgt würden. Gas fließe über das Territorium der Ukraine durch die Kompressorstation Sudscha bis zum Umschlagpunkt Baumgarten in Österreich, woher es weiter in mehrere europäische Länder geliefert werde.
Die Fragen über die Käufer und den Lieferumfang ließ der Gazprom-Chef ohne Antwort. Dies begründete Miller damit, dass die Moleküle in der Erdgasleitung keine Nationalität hätten. Von Baumgarten aus werde russisches Gas im Rahmen der bestehenden Verträge unter anderem an Länder im Süden und Südosten Europas geliefert. Hierbei betonte Miller wie folgt:
"Natürlich gibt es russisches Gas auf dem europäischen Markt, und zwar nicht in kleinen Mengen. Ich möchte noch einmal betonen: auch in den Ländern, die erklären, dass es in ihrem Land kein russisches Gas auf dem Markt gibt."
Trotzdem erklärte am Samstagmorgen ein Gazprom-Vertreter gegenüber Journalisten, das Unternehmen liefere 42 Millionen Kubikmeter Gas durch Sudscha nach Europa. Der Transit über eine andere Station in der Ukraine, Sochranowka, sei in Kiew abgelehnt worden.
Die russischen Gaslieferungen nach Europa gingen seit dem Jahr 2022 stark zurück. Zunächst war dies auf die Einstellung der Lieferungen über die Nord-Stream-Pipeline zurückzuführen, die durch Explosionen lahmgelegt wurde. Eine Reihe EU-Länder, wie die Niederlande, Dänemark, Bulgarien und Finnland, kündigten ihre Weigerung an, für Gas in Rubel zu zahlen, was Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen verlangte. Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte im Frühling 2023, dass Europa die Abhängigkeit von Energie aus Russland überwunden habe. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich genauso in Bezug auf Deutschland.
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